Eine Demenz vom Alzheimer-Typ ist klinisch charakterisiert durch die progressive Abnahme der kognitiven Leistung, wobei Gedächtnis, psychomotorischer Antrieb, Lernen und Konzeptualisierung schwer betroffen sind. Zusätzlich kann es auch zu neuropsychologischen Störungen wie dem Nachlassen des Gedächtnisses, Wortfindungsstörungen, aphasischen Sprachstörungen und einer Apraxie kommen. An nichtkognitiven Veränderungen sind besonders ein Antriebsmangel, Schlafstörungen, psychomotorische Unruhe und eine Depressivität zu erwähnen.
Die Diagnosestellung einer Demenzerkrankung ist somit ein belastendes und oft lebensveränderndes Ereignis im Leben eines Menschen, betrifft aber auch immer sein unmittelbares Umfeld. Die Diagnose ist somit sehr oft mit Ängsten, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit verbunden, zumal eine kurative Therapieoption bis dato nicht verfügbar ist. Sie gibt den Betroffenen aber auch die Chance, wichtige, in die Zukunft der Erkrankung reichende Entscheidungen zu treffen (Bestimmung von Vertrauenspersonen, Patientenverfügung, Erbnachfolge …).
Die Therapie der Demenz muss multidimensional und individuell ausgelegt werden, wobei sie neben den medikamentösen Optionen auch psychologische, ergotherapeutische, physiotherapeutische, logopädische, pflegerische und vor allem soziale Inhalte umfasst.
Das Verständnis der Demenzerkrankung geht über den rein biomedizinischen Prozess hinaus und impliziert das von Tom Kitwood geprägte Modell der „person-centered care“, bei dem auch soziale, biografische und spirituelle Aspekte in das Verständnis des Krankheitsbildes einfließen. Wie die Krankheit betrachtet und definiert wird – ob ein defizitäres Verständnis dieses Verstehen prägt oder eben ein ressourcenorientiertes – prägt den Umgang mit den Personen mit Demenz.